Das eigene Haus ist ein Traum vieler Menschen. Wer sich diesen erfüllt, der möchte es natürlich so perfekt, wie nur möglich haben. Für viele Arbeiten ist es immer notwendig oder zumindest sinnvoll, einen Fachmann mit ins Boot zu holen und diese Arbeiten professionell ausführen zu lassen: Wasser, Elektrik, auch Heizung sind nur drei Beispiele. Bei anderen Arbeiten ist es jedoch durchaus möglich, selbst Hand anzulegen und somit Kosten zu sparen. Eine Überdachung der Terrasse kann, wie auch die Terrasse selbst, eigenständig errichtet werden. Doch wie geht das eigentlich und was ist dabei zu beachten?
Abbildung 1: Terrassenüberdachung oder Wintergarten – vorher auswählen und erst dann loslegen. Bildquelle: @ Masson-Wintergarten / Pixabay.com
Welche Vorteile bietet eine Terrassenüberdachung?
Die meisten Bürger kennen zwei Balkonarten. Der eine bietet freien Blick zum Himmel, der andere ist überdacht. So verhält es sich auch mit der Terrasse. Welche Vorteile die überdachten Varianten bieten, wird recht schnell klar:
1. Ganzjahresnutzung der Terrasse
Sobald eine Überdachung vorhanden ist, lässt sich die Terrasse das ganze Jahr über nutzen. Ohne eine solche ist die Nutzung stark wetterabhängig. Niemand möchte bei starkem Regen die Terrasse betreten, was nicht nur einen selbst durchnässt, sondern übliche Wasserspuren im Haus hinterlässt. Aber selbst bei strahlendem Sonnenschein bietet das Dach Schutz. Nicht allein vor der UV-Strahlung, es schützt mit vor der Hitze. Gerade die letzten heißen Sommer haben es bewiesen: Schatten ist die beste Option, um sich trotz 40 Grad draußen aufzuhalten.
2. Vergrößerung der Wohnfläche
Die Terrasse sollte die Wohnfläche ins Freie erweitern. Aber auch dies ist ohne ein Dach nur bei gutem Wetter möglich. Wie viele Grillfeiern fielen bereits buchstäblich ins Wasser?
Doch auch für das persönliche Wohlbefinden ist eine Überdachung angenehm. Morgens kann auf der trockenen Terrasse der Kaffee genossen oder auch eine Yogaeinheit eingelegt werden. Pflanzen gedeihen meist besser, wenn sie Wind und Wetter nicht vollkommen schutzlos ausgeliefert sind.
Wie lässt sich so etwas selbst bauen?
Bevor es an die Möglichkeiten geht, muss darauf hingewiesen werden, dass manche Überdachungen eine Baugenehmigung erfordern. Aus der Ferne kann keine klare Antwort erteilt werden, da die Regelungen von Bundesland zu Bundesland verschieden sind. Es ist also immer notwendig, sich vorab über das geltende Recht zu informieren.
Unabhängig von einer etwaig notwendigen Genehmigung gibt es mehrere Terrassentypen:
- Wintergarten – letztendlich wird ein Wintergarten auf der Terrasse angelegt, meist so, dass die Front vollständig mit Schiebetüren geöffnet werden kann. Dies erweitert den Wohnraum tatsächlich auch in der kalten Jahreszeit.
- Pergola – eine Pergola ist eine Form der Terrassenerrichtung, die ein Dach haben kann, aber nicht muss. Typisch ist, dass das Dach nicht allein auf Holzpfählen ruht, sondern die Holzpfähle eine klare optische Abgrenzung in Form eines kleinen Geländers haben.
- Carport – nicht nur hat sich das Design der Carports in den vergangenen Jahren verändert, auch die Nutzungsart. Carports sind beliebte Terrassenüberdachungen, da sie gerne als Bausatz verkauft werden und eigenständig errichtet werden können. Zudem fällt die »Autoüberdachung« vielerorts nicht unter die Genehmigungspflicht.
Einfacher ist es stets, mittels eines Bausatzes eine Terrassenüberdachung zu bauen. Fast alle Formen und Varianten sind in der Bausatzvariante erhältlich. Bei besonderen Maßen können auch diese mühelos berücksichtigt werden. Der Bausatz ist immer sinnvoll, wenn es schneller gehen muss und keine allzu große Erfahrung mit solchen Bauwerken vorhanden ist.
Von der Skizze zum Dach
Wer sich völlig eigenständig an die Gestaltung der Terrassenüberdachung herantraut, der sollte zumindest die Befestigungen des Ständerwerks von Carports oder Überdachungssystemen übernehmen. Immerhin genügt es nicht, ein Dach zu errichten, welches gut ausschaut, sondern es müssen wichtige Faktoren beachtet werden:
- Neigungswinkel
- Windanfälligkeit
- Hausanschluss
- Dachstabilität (Schneelast)
- Dachbedeckung
Ein falsch berechneter Neigungswinkel ist im besten Fall nur ärgerlich. Im schlimmsten Fall fließt das Wasser in Richtung des Hauses ab, wodurch es zu Schäden kommen kann. Auch die Windanfälligkeit ist ein wichtiges Kriterium, denn packt der Wind unter das Dach und ist dieses nicht robust genug, kommt es unweigerlich zu Schäden.
Was ist bei der Terrassenüberdachung zu beachten?
Generell dürfen sich alle Hausbesitzer die oberen Faktoren zu Herzen nehmen. Bei käuflichen Bausätzen und Fertigüberdachungen sind sie bereits in der Konstruktion mitberücksichtigt worden, wobei der Neigungswinkel und der Hausanschluss jederzeit fehlerhaft durchgeführt werden kann. Die Dachneigung orientiert sich stets am Ständerwerk, wer die etwaige Bodenneigung nicht berücksichtigt oder bei einem absolut ebenen Boden das Ständerwerk exakt gleich tief in den Boden einsetzt, der verhindert eine Dachneigung.
Der Hausanschluss
Er ist nicht unbedingt notwendig, doch angenehm. Unter dem Anschluss wird die Seite der Überdachung verstanden, die direkt am Haus anschließt. Oft ist das nicht ohne weiteres möglich, da für das Einbringen der Bodenbefestigung eventuell das Dichtmaterial beschädigt wird. Daher kann es ratsam sein, dachseitig mittels Dichtfolie oder Plexiglas einen Anschluss zur Fassade zu erstellen.
Welche Dachbedeckung?
Das ist eine wichtige Frage. Der Markt bietet viele unterschiedliche Bedeckungsformen. Soll das Dach völlig durchgängig sein und kein Licht durchlassen? Oder sind einzelne Lichtleisten sinnvoller? Andere Dächer bieten echte Technik im Terrassendach. Das Glasdach hat eingebaute Rollladen und Verdunkelungstechniken, die je nach Sonneneinstrahlung reagieren und für Schatten sorgen.
Generell soll sich auch die Bedeckung an der geplanten Nutzung orientieren. Gerade bei nur teilweise überdachten Terrassen sind simple, doch geschützte Holzbedachungen oft die beste Wahl. Bei einer geplanten Wintergartennutzung ist Licht wichtig, sodass durchgängige Dächer ganz ohne Lichtstreifen sich nicht empfehlen.
Fazit – gut planen ist wichtig
Die Terrassenüberdachung sollte so strikt geplant werden, wie dies während des Hausbaus auch bei jedem einzelnen Raum der Fall ist. Es lohnt sich, vorab eine Checkliste mit Plus- und Minuspunkten zu erstellen und mit allen Hausbewohnern gemeinsam zu entscheiden, was wirklich gewünscht wird. Ist dies getan, lassen sich die einzelnen Möglichkeiten und Optionen vergleichen und die perfekte Terrassenüberdachung für einen selbst heraussuchen.
Der Aufbau kann übrigens bei Bausätzen ruhig selbst erfolgen, denn er ist nicht allzu kompliziert. Wer hingegen jeden Zentimeter der Überdachung selbst plant, dem kann nur empfohlen werden, eine zweite Person auf den Plan blicken zu lassen. So oft geschehen kleinste Fehler, die erst mitten beim Bau auffallen – um sie zu beheben, sind weitere Geldausgaben notwendig.